Wir sein Äberlausitzer - Gedichte a unser Sproche
Oberlausitz, geliebtes Heimatland (Oberlausitzlied)
ein Lied von Kurt Piehler (30. Januar 1893 - 22. Februar 1958), Lehrer in Zittau, geschrieben 1929
Wo der Neiße silbernes Band sich schlingt um der Berge grünen Kranz,
wo aus der blauen Ferne der Jeschken winkt in der Abendsonne Glanz.
Wo der Bergwald rauscht an der Lausche Hang, wo der Hochwald grüßend ragt,
wo der Abendwind wie verschollener Sang verfallen Gemäuer klagt.
Oberlausitz geliebtes Heimatland Glück und Reichtum bist du mir.
Wär's auch noch so schön, so schön im fremden Land, stets gehört mein Herz nur dir.
Wo daheim ein trefflicher Menschenschlag rauh von Art, doch treu wie Gold,
der die Heimat liebt bis zum letzten Tag, alter Sitten Ehrfurcht zollt,
wo aus hundert Schloten zum Himmel auf harter Arbeit Atem hauch,
wo der Landmann froh nach des Tages Lauf vor der Tür sein Pfeifchen schmaucht.
Oberlausitz geliebtes Heimatland, Glück und Reichtum bist du mir.
Wär's auch noch so schön, so schön im fremden Land, stets gehört mein Herz nur dir.
Ziehts das Herz auch oft in die Fremde hin einem andern Strande zu,
hat doch erst der wandermüde Sinn in der Heimat wieder Ruh
ihre Berge grün, ihre Täler Lust, ihrer Felder Ährengold,
ach, der hat kein Herz wohl in seiner Brust, der die Heimat nicht lieben wollt!
Oberlausitz geliebtes Heimatland, Glück und Reichtum bist du mir.
Wär's auch noch so schön, so schön im fremden Land, stets gehört mein Herz nur dir.
unse Heemt und unse Sproche
Herbert Andert (1879 - 1845)
Ju, unse Heemt und unse Sproche,
die hoann’ch su raajcht zusoammgefunn
und wie zwee gude alle Jackn
uff Tud und Labm hibsch verbunn.
Mit Bargn und mit tichtchn Dähln –
su hucklch, bucklch wie’s do gitt –
su rumplt’s o a unser Sproche,
doaß dar und jerr kee Wurt verstitt.
Mir quirln, su soin moanchmol de Leute,
ju di, die’s abm ne su brngn,
und wenn’s is wirklch wulln versuchn,
do kännt’s enn glei’n Bauch zersprengn.
Wenn enner vu dar dichn Surte a unser Sproche woaas derrzaahlt do merkt’s ees glei, doaß ba dan dichn is Radl a dr Gurgl fahlt.
Wu leit de Äberlausitz?
(dem Webseitenbetreiber ist der Verfasser leider unbekannt)
Du froist miech eftersch, lieber Klaus, wie sitt a Imgebindehaus und anne Bookwindmihle aus, Wu leit de Äberlausitz?
Durt, wu de Abernmauke isst, zun Sunntsche uffn Oybm gist, und wu de glei an Bihmschen bist, is meene Äberlausitz!
War wird'n fer de Siedsee spoarn, iech weeß a boad doaas immer woarm,
an Summer koannst de Schlittn foarn, A menner Äberlausitz!
Und kimmst de ammol zu mir roaa, Do seh mer'ch oalls minander oaa.
Wie schiene iech's derheeme hoaa, Kumm a de Äberlausitz!
Oack ne jechn
von Hans Klecker aus dem gleichnamigen Buch das im Oktober 2009 im Oberlausitzer Verlag erschien
" Nee, de Abern schmeckn sisse und derzu dr Schweinebrotn."
" Mir is Zucker " soit de Frooe, " a de Saalzmeste gerotn."
" Weil de rimdeest ", soit'ch'r odersch, " woaas bist'n du fer anne Kechn !
Mach's wie iech, machs wie dei Aaler, oack ne jechn, oack ne jechn ! "
" Maajdl ", soit'ch zu menner Toachter, " du hoast wieder anne Viere,
reiß dich zusoamm und fitz ne goar su, aber du hoast kee Gehiere.
Mit Verstoande und mit Ruhe, tätst dch a Mathe ne verrechn.
Mach's wie iech, machs wie dei Voater, oack ne jechn, oack ne jechn ! "
" Plauz, nu leist de uff dr Gusche ! Nimm dr Zeit und ne is Labm, "
moahnt'ch menn Enkeljungn, dann Deeskupp, " mach as Looch und ne dernabm !
Ba dann dichn Rimgeschlusse wirscht dr noa de Knuchn brechn,
mach's wie iech, machs wie dei Opa, oack ne jechn, oack ne jechn ! ".
Iech wullt Fussboall ne verpoassen, und goab Goas, doaaß jeder schwitzte.
" Roas ne su ", hirrt'ch noa de Frooe, und uff eemol saahg's, wie's blitzte.
Oalle, die an Auto soaßn, brilltn lus: " Nu musst de blechn!
Opa, mir soin dir doaas eene; Oack ne jechn, oack ne jechn ! "
unse Bimmelboahn
von Hans Kühn
Vu Zittau a de Barge naus fährt anne Bimmelboahn,
Mer gleebt`s ne, woaas doas kleene Ding su oalls derschleppm koann.
Do stöhnt`s und ächzt und bläst`n Doampf aus oalln Fugn raus
Wenn uffm Waaje Leute stihn, die lachn`s Boahnl aus.
Ver Bertsdurf kimmt a steiles Stick, do fährt`s oack noa an Tritt
Do springt dr Pustbot`meestens druf und fährt a Stickl mit
Duch eemol ließ`r`sch Boahnl ziehn und rief`m zu an Troabb:
" Heut foahr`ch ne mit, heut`gih`ch zu Fusse, weil iech ann Eilbrief hoa!"
Zun Urloob kumm Leute mit aus oaller Harrn Walt,
Die sahn`ch a unsn Bargn im, verfrassen do ihr Gald.
Do reesn Junge, Aale mit, mer sitt woaas uff dr Foahrt:
Moanch frisches Maajgl aus`n Durf, "gemolte" aus dr Stoaadt.
Is Boahnl macht`ch vern Autobus beileibe goar nischt draus.
wo Zerfriedn denkt`s: Foahr iech a`n Noil, do giht de Luft ne aus."
und stiht a Bus an Iebergang, do fräht sich`s ganz gewieß
und pfefft`n oaa ganz laut und lang: "Du, woart oack, irscht kumm iech!"
Oack sachte! Ich kumm schunn! Su schnell gitt`s ne bergoaa!
Du Bim-Bim-Bim-Bim Bimml-Bumml-Boahnl, du,
ob Summer oder Winter, du kimmst immer roaa,
du aale, gude Bimm-Bumml-Boahn.